Wer seine Steuererklärung auf Papier abgibt, bekommt die eingereichten Belege bald postwendend zurück – ungeprüft. Das hat jetzt das Finanzministerium Brandenburg angekündigt. Ziel ist es, die Bearbeitung von Einkommensteuererklärungen zu beschleunigen und unnötige Bürokratie abzubauen. Denn: Schon seit 2017 müssen Belege nur noch auf Anforderung des Finanzamts eingereicht werden – doch viele Bürgerinnen und Bürger halten sich nicht daran.
4,6 Millionen überflüssige Belege – jedes Jahr
Eine Sondererhebung in den 13 brandenburgischen Finanzämtern hat gezeigt: Im Jahr 2024 gingen dort 4,6 Millionen Belege ein, die in den meisten Fällen nicht benötigt wurden. Das Problem: Jeder einzelne Beleg muss sortiert, geprüft und digitalisiert werden – selbst wenn er für den Steuerbescheid irrelevant ist. Das verzögert die Bearbeitung enorm.
So funktioniert es ab sofort
Wer seine Einkommensteuererklärung auf Papier abgibt und Belege beilegt, bekommt diese ungeprüft zurückgeschickt – inklusive einem Informationsschreiben, das auf die neue Praxis hinweist. Nur wenn das Finanzamt später gezielt nach einem Beleg fragt, muss dieser vorgelegt werden.
„Die Maßnahme, Belege künftig ohne Prüfung zurückzusenden, mag auf den ersten Blick überraschen, weil es im Einzelfall vorkommen kann, dass ein Steuerpflichtiger seine Belege erst zurückerhält und anschließend das Finanzamt einzelne Belege anfordert. Auf den zweiten Blick ist die Maßnahme aber richtig und vor allem im Sinne aller Steuerpflichtigen in Brandenburg“, erklärt Finanzminister Robert Crumbach.
Auch digitale Belege können problemlos eingereicht werden – etwa über Mein ELSTER oder andere Steuersoftware. Seit Mai 2025 lassen sich diese sogar direkt mit den Angaben in der Steuererklärung verknüpfen. Papierbelege hingegen verursachen Aufwand – und genau hier setzt Brandenburg nun an.
Elektronisch ist einfacher – und schneller
Schon jetzt geben über 60 Prozent der Brandenburger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Erklärung online ab – der digitale Weg ist klar im Vorteil:
- Gespeicherte Daten aus Vorjahren werden automatisch übernommen
- Fehler werden direkt erkannt
- Ausdruck und Postversand entfallen
Und: Wer digital arbeitet, erhält seinen Steuerbescheid schneller.
Finanzminister Crumbach appelliert: „Grundsätzlich gilt: Belege müssen nur auf Anforderung des Finanzamtes hin vorgelegt werden. Wer sich daran halte, trage aktiv zur Entbürokratisierung bei“. Das entlaste nicht nur die Verwaltung, sondern bringe auch jedem Einzelnen einen echten Zeitgewinn.

























