Eine gemalte weiße Friedenstaube auf blauen Hintergrund mit einem grünen Zweig im Schnabel

Zeichen für den Frieden: Cottbus hisst Flagge gegen Atomwaffen

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Gedenken, Mahnung und ein klares Bekenntnis zur nuklearen Abrüstung: Am 8. Juli hat die Stadt Cottbus Flagge gezeigt.

Ein starkes Signal aus der Lausitz

Die Stadt Cottbus hat gestern ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen gesetzt: Am Dienstag, dem 8. Juli 2025, ist am Verwaltungsstandort der Stadt die Friedensflagge der internationalen Städte-Initiative „Mayors for Peace“ gehisst worden. Der Anlass: der 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die unermessliches Leid über die Zivilbevölkerung gebracht haben – und bis heute ein Mahnmal für die Menschheit darstellen.

Oberbürgermeister Schick: Friedensbotschaft aktueller denn je

Oberbürgermeister Tobias Schick betonte die Bedeutung des Flaggentags: „Selten war die Mahnung der Bürgermeister für den Frieden so dringlich und aktuell wie in diesen Kriegsjahren. Im Februar und Mai haben wir der 80 Jahre Frieden gedacht, die seit der Bombardierung unserer Stadt und dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Befreiung vom Hitlerfaschismus friedlich vergangen sind. Die Folgen des Einsatzes von Atombomben im August 1945 sind
und bleiben ein Fanal und Mahnung, sich für eine friedliche Welt ohne atomare Muskelspiele einzusetzen.“

Über 600 Städte machen mit

Cottbus ist damit Teil eines internationalen Netzwerks: Am 8. Juli haben in ganz Deutschland über 600 Städte mit dem Hissen der Flagge ein klares Zeichen für nukleare Abrüstung und Völkerverständigung gesetzt. Die Bewegung „Mayors for Peace“, der Cottbus angehört, ist 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet worden und zählt weltweit inzwischen mehr als 8.480 Mitgliedsstädte in 166 Ländern, darunter rund 900 deutsche Städte.

Aktuelle Gefahren durch Aufrüstung

Hintergrund der Aktion ist nicht nur das historische Gedenken, sondern auch die wachsende Sorge vor einem neuen nuklearen Wettrüsten: Laut SIPRI, dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut, existieren derzeit weltweit mehr als 12.000 Atomsprengköpfe – mit steigender Tendenz. Viele Atommächte modernisieren ihre Arsenale, vor allem China. Der New START-Vertrag zwischen den USA und Russland, der strategische Atomwaffen begrenzt, läuft Anfang 2026 aus – eine Verlängerung ist bislang nicht in Sicht.

Völkerrechtlich klar geregelt

Die „Mayors for Peace“ erinnern zudem an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996: Der Einsatz oder die Androhung von Atomwaffen verstoßen gegen das Völkerrecht. Zudem bestehe eine verbindliche Verpflichtung, Verhandlungen zur vollständigen nuklearen Abrüstung zu führen und erfolgreich abzuschließen.

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