Multiprofessionelle Teams, neuer Träger, neuer Ansatz: Stadt Cottbus ändert zum Schuljahr 2025/26 ihre Personalstruktur im Bildungsbereich
Neues Modell für die Betreuung an Schulen
In Cottbus steht ein umfassender Umbau der schulischen Betreuung bevor. Zum neuen Schuljahr sollen verschiedene pädagogische Fachkräfte – darunter Schulbegleiter, Heilpädagog:innen und Gesundheitsfachkräfte – unter einem zentralen Träger gebündelt und in sogenannten multiprofessionellen Teams an den Schulen eingesetzt werden.
Ziel: mehr Struktur, mehr Effizienz
Hintergrund ist der gestiegene Bedarf an Unterstützungspersonal in den vergangenen Jahren. Die Stadt reagiert darauf mit einer neuen Organisationsstruktur, die Betreuung verlässlicher, gerechter und langfristig wirtschaftlicher gestalten soll. Die Schulsozialarbeit bleibt dabei außen vor – sie wird weiterhin über eigene Strukturen organisiert.
Neuer Träger übernimmt – Aufgaben und Zeitdruck
Die Verantwortung für das pädagogische Fachpersonal übernimmt künftig die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Südbrandenburg. Der gemeinnützige Verein erhielt nach einem Vergabeverfahren den Zuschlag und muss nun bis August das benötigte Personal gewinnen. Die Stellen sollen kurzfristig ausgeschrieben werden.
Kritik an schneller Umsetzung
Nicht alle Fraktionen im Cottbuser Stadtparlament begrüßen die zügige Einführung. Die Linke etwa hatte eine gestaffelte Umsetzung gefordert, um personelle Brüche zu vermeiden. Zudem sollte der Erfolg durch einen eigenen Ausschuss begleitet werden. Der Vorschlag scheiterte jedoch in der Sitzung vom 25. Juni 2025.
Neue Verteilung nach Sozialindex
Wie viel Personal jede Schule bekommt, wird nach einem festgelegten Sozialindex ermittelt. Er berücksichtigt unter anderem Sprachstand, Förderbedarf und soziale Lage der Schüler:innen. Ein Teil des Fachpersonals soll mobil einsetzbar sein und flexibel auf Bedarfe reagieren. Die endgültige Zuteilung soll Mitte Juli erfolgen.
🎯 Fazit: Cottbus startet mit einem neuen Betreuungskonzept ins Schuljahr 2025/26. Ziel ist ein gerechteres und besser organisiertes System – auch wenn nicht alle mit dem Tempo der Umsetzung einverstanden sind.
