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Cottbus: Fliegerbombe ist entschärft

Am Dienstag, 03. Juni 2025, ist in Cottbus eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Die Bombe war bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Deutschen Bahn entdeckt worden – sie war nicht transportfähig und musste vor Ort entschärft und gesprengt werden. Ab 09:00 Uhr kam es bis zur Entschärfung der Bombe und der Freigabe durch die zuständigen Behörden zu entsprechenden Einschränkungen.


Updates

15.20 Uhr – Cottbus kehrt zur Normalität zurück und dankt den zehn Männern vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Es war ein stundenlanger Nervenkrieg und vielleicht die komplizierteste Bombenentschärfung der letzten Jahre in Cottbus. Die 250 Kilo-Bombe, die letzte Woche bei Bauarbeiten für das neue Bahnwerk gefunden wurde, hatte zwei Zünder. Während der erste Zünder schnell entfernt werden könnte, hatte sich der zweite Zünder beim Aufprall der Bombe vor 80 Jahren verkantet. Ein zweites Team mit einem Wasserschneider musste angefordert werden.

Weil auf dem damals bombardierten Bahngelände, der heutigen Baustelle des neuen Bahnwerks, nur Baufeld für Baufeld nach Weltkriegsmunition gesucht wird, kann die Stadt Cottbus nicht ausschließen, dass den Bewohnern rund um den Bahnhof schon demnächst wieder ein Tag mit Sperrkreis, Notunterkunft und Straßensperrungen drohen könnte.

14.30 Uhr – Die Bombe ist entschärft. Die zwei Zünder sind mit einem Wasserschneider aus der Bombe entfernt und gesprengt worden. Damit ist der Sperrkreis und die Evakuierung aufgehoben. Für den sehr komplizierten Ausbau des Zünders waren 10 Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Brandenburg im Einsatz.

13.40 Uhr – Die Zünder sind aus dem Bombe entfernt worden – somit ist die Bombe schon fast entschärft. In einem nächsten Schritt müssen die Zünder nun nur noch gesprengt werden.

11:50 Uhr – Der erste Zünder ist bereits ausgebaut worden. Beim zweiten gibt es Schwierigkeiten. Das führt dazu, dass die Entschärfung voraussichtlich noch mindestens eine weitere Stunde dauert.

10:10 Uhr – Die Evakuierung des Sperrkreises und die Sperrung des Luftraumes sind abgeschlossen. Der Kampfmittelräumdienst ist vor Ort und überprüft, ob die Bombe entschärft oder gesprengt werden muss.

9:30 Uhr – Rund 1.800 Menschen müssen am Dienstagmorgen ihre Wohnungen oder Arbeitsplätze im Sperrkreis verlassen. Laut Stadtsprecherin Gabriele Bogacz sind aktuell 50 Mitarbeitende des Ordnungsamtes im Einsatz, um den vollständigen Rückzug zu kontrollieren. „Wir rechnen damit, dass die Evakuierung gegen 10 Uhr abgeschlossen sein könnte, aber im Moment ist es noch nicht sicher“, so Bogacz gegenüber Radio Cottbus. Die Stadt bittet weiterhin alle Betroffenen darum, den Sperrbereich zügig und vollständig zu verlassen, damit der Kampfmittelbeseitigungsdienst sicher arbeiten kann.


Diese Bereiche müssen geräumt werden

Ein großer Sperrkreis wird rund um den Fundort eingerichtet. Betroffen sind:

  • Das neue Bahnwerk und weite Teile des Bahngeländes
  • Die Wilhelm-Külz-Straße, Wernerstraße, Fürst-Pückler-Passage
  • Der Cottbuser Hauptbahnhof samt Parkplätzen und Bus-/Straßenbahnhof
  • Vetschauer Straße, Calauer Straße, Greifenhainer Straße, Finsterwalder Straße, Petershainer Straße
  • Die Fröbel-Grundschule in der Welzower Straße

Die Räumung beginnt am Dienstagmorgen bis 08:00 Uhr. Insgesamt betrifft die Evakuierung rund 1.800 Anwohner, zahlreiche Bürogebäude, Geschäfte und Institutionen im Bahnhofsviertel. Eine Karte des Sperrgebiets wird auf www.cottbus.de veröffentlicht.


Bahnverkehr ab 09:00 Uhr eingestellt

Der Bahnverkehr am Cottbuser Hauptbahnhof wird am 03. Juni ab 09:00 Uhr eingestellt. Auch der Hauptbahnhof wird evakuiert. Reisende können bei Bedarf ebenfalls die Notunterkunft nutzen. Cottbusverkehr richtet einen Schienenersatzverkehr ein – nähere Infos folgen direkt vom Verkehrsunternehmen.


Bürgertelefon ab Montag freigeschaltet

Ein Bürgertelefon ist seit Montag, 02. Juni, eingerichtet: 0355 612 3456 . Auch per Mail unter sicherheitszentrum@cottbus.de ist die Stadtverwaltung Cottbus für Fragen und Auskünfte zu erreichen. Dort erhalten Betroffene auch alle wichtigen Infos zur Evakuierung und den geplanten Abläufen rund um die Bombenentschärfung.

Weiträumige Straßensperrungen rund um das Bahngelände

Neben der direkten Sperrzone ist auch mit umfangreichen Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen. Insbesondere der Stadtring zwischen Bahnhofsbrücke und Straße der Jugend sollte gemieden werden.

In diesem Bereich wird es Nothalte für den Schienenersatzverkehr geben. Zusätzlich wurden teils kurzfristige Beschilderungen für Voll- und Teilsperrungen installiert – diese sind unbedingt zu beachten.

Besonders betroffen sind die Vetschauer Straße, Calauer Straße, Greifenhainer Straße, Finsterwalder Straße und die Petershainer Straße.

Evakuierung und Notunterkunft

Für die Evakuierung von Menschen mit Einschränkungen kommt ein Spezialbus von Cottbusverkehr zum Einsatz. Für Rollstuhlfahrer und Pflegebedürftige ist der Rettungstransport organisiert. Notunterkunft ist der Katastrophenschutz-Leuchtturm im Medienhaus (Straße der Jugend 54). Hier helfen DRK und Johanniter, Zelte werden vor Ort aufgebaut.

Veränderte Linienführung wegen Bombenfund

Auch im öffentlichen Nahverkehr kommt es zu umfangreichen Änderungen.

Betroffen sind die Straßenbahnlinien 2 und 4 und die Buslinien 12, 16 und 35 sowie sämtliche Regionalbuslinien mit Halt Hauptbahnhof.

Die Straßenbahnlinie 2 verkehrt in diesem Zeitraum von Sandow normal über die Straße der Jugend bis zur Bedarfshaltestelle „Stadtring“ und anschließend bis zur Wendeschleife Thiemstraße. Die Haltestelle „Hauptbahnhof“ wird nicht bedient. Von der Wendeschleife Thiemstraße ist ein Schienenersatzverkehr als Pendelverkehr über die Welzower Straße bis zur Haltestelle „Jessener Straße“ eingerichtet.

Die Straßenbahnlinie 4 verkehrt in diesem Zeitraum von Neu Schmellwitz normal über die Straße der Jugend bis zur Bedarfshaltestelle „Stadtring“. Die Haltestelle „Hauptbahnhof“ wird nicht bedient. Anschließend verkehrt die Linie 4 regulär über alle Haltestellen bis zur Wendeschleife Sachsendorf.

Die Buslinien 12, 16 und 35 werden über die Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Bahnhofstraße geführt. Dadurch entfallen die Haltestellen „Ausbesserungswerk“, „Spreewaldbahnhof“ und „Carl-von-Ossietzky-Straße“ in beiden Richtungen für die Dauer der Entschärfung. Für die Linie 16 entfallen ebenfalls die Haltestellen „Finsterwalder Straße“, „Welzower Straße Klinikum“ und „Welzower Straße Thiemstraße“. Als Ersatzhaltestellen werden die Haltestellen „Thiemstraße Klinikum“ und „Hufelandstraße“ angefahren.

Alle Regionalbuslinien und zum Hauptbahnhof führende Stadtbuslinien verkehren nicht über die Haltestelle „Hauptbahnhof“. Stattdessen werden die Bedarfshaltestellen „Stadtring“ bedient. Dabei erfolgt der Ausstieg nur über die Südseite. Der Einstieg findet ausschließlich über die Nordseite des Stadtrings, direkt vor dem Gebäude der Knappschaft statt.

Und auf Radio Cottbus …

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