Post-Vac-Betroffene fordern Anerkennung

Stigmatisierung beenden, Betroffene ernst nehmen:
Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller hat sich am Montag mit fünf Betroffenen des sogenannten Post-Vac-Syndroms getroffen. Ziel: Ein erster persönlicher Austausch über gesundheitliche Folgen nach einer Corona-Impfung – und ein klares politisches Signal.


Erschöpfung, Schmerzen, Isolation – und zu wenig Hilfe

Das Post-Vac-Syndrom betrifft Menschen, die nach einer Corona-Schutzimpfung an teils schweren Symptomen wie Erschöpfung, Konzentrationsstörungen oder Schmerzen leiden.
Oft fehlt es an medizinischer Anerkennung und therapeutischen Angeboten – viele Betroffene berichten sogar von Ignoranz und Ablehnung durch Ärzte.

Ministerin Müller macht klar:

„Diese Stigmatisierung muss aufhören. Impfgeschädigte brauchen medizinische Hilfe und gesellschaftliche Anerkennung.“


Kritik an Versorgung und Forschung

Die Ministerin kritisierte, dass die Versorgung von Menschen mit Corona-Langzeitfolgen oder Impfschäden noch immer unzureichend sei.
Viele müssten um Anerkennung und Hilfe kämpfen, während ihnen gleichzeitig die Zeit davonläuft.

Brandenburg prüft jetzt Bundesratsinitiativen, um die Situation politisch zu verbessern. Dazu gehören:

  • Bessere medizinische Versorgung
  • Mehr Forschung zu seltenen Impf-Nebenwirkungen
  • Vereinfachte Verfahren zur Anerkennung und Entschädigung

Fakten aus Brandenburg

  • Seit Beginn der Impfkampagne wurden im Land 417 Anträge auf Impfschaden nach Corona-Impfung gestellt
  • Nur sieben Anträge wurden bisher anerkannt
  • In zwei Fällen gibt es monatliche Entschädigungszahlungen
  • Betroffene erhalten Leistungen wie medizinische Rehabilitation, orthopädische Hilfsmittel, Pflegeleistungen und Berufsschadensausgleich

Zuständig ist das Landesamt für Soziales und Versorgung (LASV)


Politik will zuhören – und handeln

Im Koalitionsvertrag Brandenburgs ist festgehalten, dass Menschen mit Long COVID oder Post-Vac-Syndrom eine angemessene medizinische Betreuung erhalten sollen.
Ministerin Müller will den Dialog mit Betroffenen regelmäßig fortführen.

Und auf Radio Cottbus …

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