Kurz vor dem Duell mit Hansa Rostock knallt’s bei Energie Cottbus: Mittelfeldspieler Maximilian Krauß wird suspendiert – weil er offenbar beim Gegner unterschrieben hat. Die Folge: ein emotionaler Ausbruch von Trainer Claus-Dieter Wollitz, der mit harten Worten nachlegt.
Wollitz erhebt schwere Vorwürfe
Donnerstagvormittag, Pressekonferenz im Stadion der Freundschaft. Trainer Claus-Dieter Wollitz spricht fast 40 Minuten – und liefert einen der emotionalsten Auftritte seiner Karriere. Im Mittelpunkt: Maximilian Krauß.
Der 28-Jährige soll sich beim Heimspiel gegen den SC Verl absichtlich die fünfte Gelbe Karte abgeholt haben, um nicht mit nach Stuttgart zu müssen. Stattdessen: Geburtstag der Mutter feiern. Ein ungeheurer Verdacht – Wollitz deutet sogar Parallelen zu einem Wettskandal beim VfL Osnabrück 2009 an. Dazu kommt: fünf Tage vor dem Rostock-Spiel soll Krauß bereits bei Hansa unterschrieben haben.
Krauß reagiert – aber will keine Eskalation
Jetzt äußert sich Krauß erstmals zur Suspendierung. Gegenüber der Frankenpost sagt er:
„Ich bin nicht an einer Eskalation interessiert. Ich möchte kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen.“
Trotzdem nennt er die Aussagen seines Trainers „haltlos“ und sagt gegenüber der Lausitzer Rundschau, er sei „geschockt“. Auf Details geht er allerdings nicht ein. Die Pressekonferenz hat er nach eigenen Angaben nicht verfolgt – wohl aber die Ankündigung bekommen, dass dort „alles gesagt wird“.
Verhandlungen mit Cottbus? Eiszeit!
Ob ein Wechsel zu Rostock fix ist, verrät Krauß nicht. Stattdessen berichtet er von festgefahrenen Gesprächen mit Energie:
„Die waren immer wieder auf Eis gelegt. Auch jetzt gibt es kein Angebot.“
Wollitz hatte erklärt, man habe Krauß ein Angebot gemacht, das über den finanziellen Möglichkeiten des FC Energie Cottbus lag. Die Reaktion des Spielers? Laut Trainer: „Nicht marktgerecht.“
Fans enttäuscht – Verein unter Druck
Nicht nur Wollitz ist sauer. Auch viele Energie-Fans fühlen sich hintergangen – das zeigen zahlreiche Kommentare in sozialen Netzwerken. Andere wiederum werfen dem Trainer vor, mit seinen Äußerungen selbst Öl ins Feuer zu gießen und einen einzelnen Spieler für den Leistungsabfall des Teams in der Rückrunde „öffentlich an den Pranger zu stellen“.
Vor dem Schlüsselspiel in Rostock herrscht maximale Unruhe. Energie muss in Rostock unbedingt gewinnen, um doch noch eine Chance auf die Relegation zu haben. Die große Frage ist jetzt: Wie reagiert die Mannschaft auf dem Platz?