Storch

Weißstorch-Comeback in Brandenburg

Brandenburg bleibt das Storchenland Nummer eins – und das trotz zwischenzeitlichem Rückgang. Die Zahl der Weißstörche erholt sich. Aktuell sind es wieder fast so viele Paare wie vor rund zehn Jahren. Das geht aus aktuellen Zahlen des Umweltministeriums hervor, die auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Lars Günther und Kathleen Muxel (beide AfD) zurückgehen.

Demnach wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.379 Weißstorchpaare gezählt. Am stärksten vertreten ist der auffällige Großvogel mit seinen markanten roten Beinen in der Prignitz mit 204 Paaren, gefolgt von der Uckermark mit 146 Paaren. Das Umweltministerium betont, dass diese Daten aus dem Jahr 2023 stammen – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.

Störche kehren zurück – nach einem Tiefpunkt

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt eine erfreuliche Tendenz: Die Storchenzahlen steigen wieder kontinuierlich. Noch im Jahr 2014 hatte Brandenburg 1.424 Horstpaare registriert. Fünf Jahre später, 2019, wurde mit 1.189 Paaren ein Tiefstand erreicht. Seitdem klettert die Zahl Jahr für Jahr nach oben.

Brandenburg zählt damit wieder zu den Bundesländern mit den meisten Weißstörchen in Deutschland – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Feuchtgebiete, Auenlandschaften und ruhigen Dörfer, die ideale Brutbedingungen bieten.

Windräder kein Hauptproblem

Immer wieder wird der Einfluss von Windenergieanlagen auf Großvögel wie den Storch diskutiert. Die Zahlen zeigen jedoch, dass dieser Faktor in Brandenburg bislang keine entscheidende Rolle spielt. Seit 2003 wurden 35 tote Weißstörche nach Kollisionen mit Windrädern dokumentiert. Das Ministerium konnte das Alter von 29 Tieren feststellen: 12 waren Jungvögel, 2 waren ein Jahr alt, 15 bereits älter.

Auch wenn jeder Verlust schmerzt – in Relation zur Gesamtpopulation ist das ein sehr geringer Anteil. Viel entscheidender für das Überleben der Art ist der Verlust geeigneter Nahrungsflächen und Brutplätze, etwa durch Bebauung oder intensive Landwirtschaft.

Was hilft den Störchen?

Neben dem natürlichen Nahrungsangebot spielen auch künstlich errichtete Nisthilfen eine wichtige Rolle. Viele Gemeinden und Naturschutzvereine kümmern sich darum, dass es genügend Horststandorte gibt. Auch Umweltbildungsprojekte, die Schulen und Kitas einbeziehen, sensibilisieren Kinder für den Schutz der Tiere.

Besonders im Spreewald, der Lausitz und rund um Cottbus können aufmerksame Beobachter im Sommer wieder vermehrt Störche auf Dächern, Feldern und Strommasten entdecken.

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