Wölfe

Wölfe in der Lausitz: Immer mehr Nutztiere gerissen

In der Region um Vetschau, Calau und Lübbenau häufen sich die Angriffe von Wölfen auf Nutztiere. Das Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt für 2025 auch Wolfsrisse in verschiedenen Ortsteilen in Calau und Lübbenau. Allein im Februar 2025 fielen 14 Dammwild-Tiere einer privaten Herde in Märkischheide einem Wolfsangriff zum Opfer. Auch in anderen Ortsteilen wurden mehrere Schafe und sogar ein Kalb gerissen. Experten gehen davon aus, dass die Wölfe in Südbrandenburg mittlerweile nahezu flächendeckend verbreitet sind.

Wolfssichtungen in der Region nehmen zu

Neben den Rissen gibt es auch immer mehr Sichtungen. Feuerwehrmann Matthias Mahtow konnte in Märkischheide einen Wolf fotografieren. Ein weiteres Tier wurde im Vetschauer Industriegebiet von einer Wildkamera erfasst – offenbar mit Anzeichen einer Räude-Erkrankung.

Tierhalter sind alarmiert, denn die Wölfe scheinen es zu lernen, Zäune zu überwinden und sich an das Reißen von Nutztiere zu gewöhnen, vermutet ein Mitglied des Nabu-Regionalverbands Calau. Besonders problematisch: Viele Zäune, die eigentlich Schutz bieten sollen, sind für die Wölfe längst kein Hindernis mehr.

Warum ist der Wolf für Nutztiere so gefährlich?

Wölfe sind Hetzjäger – wenn sie in ein Gehege eindringen, löst das Fluchtverhalten der Tiere immer wieder ihren Jagdtrieb aus. Das führt dazu, dass sie oft mehr Tiere töten, als sie tatsächlich fressen können – ähnlich wie ein Fuchs im Hühnerstall.

Der betroffene Landwirt Detlef Grisk aus Vetschau berichtet, dass die Wölfe sich gezielt von Grundstück zu Grundstück vorarbeiteten, um an Beute zu kommen. Spuren im Schnee und beschädigte Zäune zeigen, dass sie sich gezielt Zugang verschafften.

Wolfspopulation in Südbrandenburg wächst

Laut dem Landesamt für Umwelt (LfU) grenzt das Territorium mehrerer Wolfsrudel direkt an Vetschau an. Das „Seese“- und das „Vorspreewald“-Rudel haben sich seit Jahren in der Region angesiedelt, hinzu kamen in den letzten Jahren das „Altdöbern-Großräschen“- und das „Laasow“-Rudel.

Die Behörden raten dazu, Nutztiere bestmöglich zu sichern – doch viele Landwirte fragen sich, wie das gehen soll, wenn Wölfe Zäune einfach überspringen.

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