Nach Kohle kommt Wasser: Neue Stationen sichern Lausitzer Trinkwassernetz

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Mittwoch, 22. Oktober 2025“.Liveblog ansehen

Mit zwei symbolischen Spatenstichen in Allmosen und Lauchhammer hat am Dienstag die nächste Phase des Großprojekts „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“ begonnen. Der Wasserverband Lausitz (WAL) investiert gemeinsam mit seinen Partnern in die Zukunft der regionalen Wasserversorgung.

Ziel: Trinkwasser soll künftig mit höherem Druck, stabiler Versorgungssicherheit und über längere Strecken zuverlässig in Haushalte und Industrie fließen.


Sicherer Wasserdruck für Region und Industrie

Die beiden neuen Druckerhöhungsstationen sollen dafür sorgen, dass das Trinkwasser gleichmäßig im Netz verteilt wird – auch über größere Entfernungen hinweg. Damit wird eine wichtige Lücke geschlossen, die seit der Stilllegung des Wasserwerks Schwarze Pumpe im Jahr 2024 entstanden war.

„Zudem sind größere Mengen zu kompensieren, die zuvor durch das Wasserwerk Schwarze Pumpe bereitgestellt wurden“, erklärte Christoph Maschek, Vorsteher des Wasserverbandes Lausitz. Das Werk hatte über mehr als 50 Jahre die Region mit aufbereitetem Grubenwasser aus den Tagebauen versorgt – in Mengen, die ausgereicht hätten, um die Talsperre Spremberg halb zu füllen.


Wandel durch den Kohleausstieg

Mit dem geplanten Kohleausstieg bis 2038 steht die Lausitz auch in Sachen Wasserversorgung vor einem grundlegenden Wandel. Denn mit dem Ende der Kohleförderung entfällt gleichzeitig der Zugang zu großen Grubenwasserreserven, die bislang ein wichtiger Bestandteil der regionalen Trinkwasserversorgung waren.

Deshalb setzen die Lausitzer Wasserverbände auf neue, nachhaltige Infrastrukturprojekte. Der „Trinkwasserverbund Lausitzer Revier“ soll ein länderübergreifendes Versorgungsnetz aufbauen – getragen von sechs kommunalen Wasserversorgern aus Brandenburg und Sachsen. Finanziert wird das Projekt mit rund acht Millionen Euro aus Strukturfördermitteln.


Versorgungssicherheit für Wirtschaft und Bürger

Von den neuen Druckerhöhungsstationen profitieren nicht nur die Haushalte in der Region, sondern auch wichtige Industriebetriebe wie der Industriepark Schwarze Pumpe und die BASF Schwarzheide. Für sie ist eine stabile Wasserzufuhr essenziell – sie sichert Produktion, Arbeitsplätze und langfristig auch neue Investitionen.

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