Das Kraftwerk Jänschwalde und die Brikettfabrik Schwarze Pumpe stehen seit diesem Frühjahr unter Denkmalschutz – jetzt laufen Verhandlungen, wie die geschützten Anlagen künftig genutzt werden können. Das Ziel: Den Industriecharakter der Lausitz bewahren und gleichzeitig Platz für neue Technologien schaffen.
Vertrag zwischen Land, Landkreis und Leag geplant
Bis Ende des Jahres soll ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen dem Energieversorger Leag, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Landkreis Spree-Neiße unterzeichnet werden. Darin geht es um Betrieb, Umbau, Instandhaltung und die geplante Transformation der Standorte.
Ministerin will keine „Zaun-und-Museum“-Lösung
Kulturministerin Manja Schüle betonte nach einem Treffen mit Leag-Chef Adolf Roesch, dass der Denkmalschutz nicht bedeute, die Anlagen einfach stillzulegen: „Die Transformation in die Zukunft wird unterstützt“. Geplant ist zum Beispiel ein Batterie-Großspeicher in Jänschwalde.
Nur einzelne Gebäude seien in die Denkmalliste aufgenommen worden – jene, die den kompletten Prozess der Braunkohlenutzung erkennbar machen.
Leag-Chef bleibt skeptisch
Roesch sieht jedoch Schwierigkeiten, falls der Denkmalschutz zu viele Einschränkungen bringt: „Dann ist da relativ wenig Platz dazwischen“. Dennoch kündigte er konstruktive Vorschläge an, um Lösungen zu finden, mit denen beide Seiten leben können.
Hintergrund
Neben Kraftwerk und Brikettfabrik wurde im April auch ein Eimerkettenbagger im Tagebau Welzow-Süd unter Schutz gestellt. Ziel des Landes ist es, die bergbaubedingte Kulturlandschaft in der Lausitz als Teil der Industriegeschichte zu sichern.