Die Wiesen leuchten grün, die Traktoren stehen bereit – doch was aussieht wie ein ganz normaler Frühling auf dem Land, ist für viele Rehkitze eine lebensgefährliche Zeit. Denn: Die kleinen Tiere liegen regungslos im hohen Gras, warten auf ihre Mutter – und werden von den Mähmaschinen oft viel zu spät entdeckt.
Damit genau das nicht passiert, gibt es auch bei uns in der Region eine ganz besondere Rettungsaktion – und die wird Jahr für Jahr wichtiger. Markus Künstle betreibt seit 2022 die Rehkitzrettung Niederlausitz und setzt dabei auf modernste Technik: Drohnen mit Wärmebildkameras.
Kurz vor dem Mähen steigt die Drohne auf. Mit Wärmebildkamera erkennt sie jedes Kitz im Feld. Die Position wird über eine App direkt an das Team am Boden übermittelt – mit einer Genauigkeit von bis zu 50 Zentimetern. Wird ein Tier gefunden, wird es vorsichtig aus dem Feld getragen und unter einem schattigen Korb fixiert – so bleibt es sicher und die Mutter kann es später wieder aufnehmen.
Diese Technik rettet bundesweit jedes Jahr zehntausende Jungtiere. Und auch bei uns ist sie längst im Dauereinsatz: in Golßen, Finsterwalde, Calau, Sonnewalde, Märkisch Buchholz und ganz neu auch im Spreewald. Möglich wird das Ganze durch Spenden und die Zusammenarbeit mit Landwirten und Jägern vor Ort.
Und der Bedarf wächst. Deshalb will der Verein Rehkitzrettung Niederlausitz jetzt weiter aufstocken – mit neuer Technik, mehr freiwilligen Helfern und noch besseren Abläufen. Ziel ist, möglichst viele Kitze zu retten – bevor der erste Traktor anrollt.
Eine stille, aber unglaublich wichtige Arbeit – für mehr Tierwohl auf unseren Feldern. Und für ganz viele gesunde Bambis hier bei uns in der Lausitz.