Sechs Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch hat die Berliner Polizei ihre zweitägigen Durchsuchungen in Brandenburg beendet. Auf zwei Grundstücken in Tauche und Herzberg (Landkreis Oder-Spree) suchten Ermittlerinnen und Ermittler am Montag und Dienstag erneut nach Beweismitteln im Verdacht eines Tötungsdelikts.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mitteilten, wurden dabei mehrere Spuren gesichert, die nun ausgewertet werden. Die Analysen könnten mehrere Wochen dauern. Ob die gefundenen Spuren tatsächlich im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Rebecca stehen, ist derzeit unklar.
Großeinsatz mit modernster Technik
Bei der Suche kamen Leichenspürhunde, Drohnen, ein Bodenradar und ein Bagger zum Einsatz. Die Maßnahmen erfolgten aufgrund neuer Erkenntnisse im Rahmen der laufenden Ermittlungen, so ein Polizeisprecher.
Zudem hatte die Polizei einen neuen Zeugenaufruf veröffentlicht, auf den bisher rund 50 Hinweise eingegangen sind. Diese werden nun überprüft. Die Ermittler bitten die Bevölkerung weiterhin um Unterstützung, warnen aber gleichzeitig vor „Hobby-Ermittlungen“ und Behinderungen der Einsatzkräfte durch Schaulustige.
Schwager bleibt Hauptverdächtiger
Im Fokus der Ermittlungen steht weiterhin der Schwager der Vermissten, heute 33 Jahre alt. Er soll als Einziger Zugang zu dem pinkfarbenen Renault Twingo gehabt haben, der am Tag von Rebeccas Verschwinden und am Folgetag auf der Autobahn Richtung Polen – unter anderem in der Nähe von Tauche – erfasst wurde.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Verdächtige die Leiche in diesem Fahrzeug transportiert oder zeitweise abgelegt haben könnte. Das Auto war bereits 2019 durchsucht worden, ergab damals jedoch keinen konkreten Hinweis auf Rebecca.
Der Fall beschäftigt die Öffentlichkeit seit 2019
Rebecca Reusch verschwand am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester in Berlin-Neukölln. Trotz intensiver Suche mit Hunden, Hubschraubern und zahlreichen Zeugenhinweisen blieb sie bis heute spurlos. Der Fall erregte bundesweit große Aufmerksamkeit und löste auch in den sozialen Medien eine beispiellose Welle an Anteilnahme, Spekulationen und privaten Suchaktionen aus.
Die Polizei betont, dass die Ermittlungen weiterlaufen – mit dem Ziel, endlich Klarheit für die Familie und Gewissheit über das Schicksal von Rebecca zu schaffen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Fall Rebecca hört ihr auch im Programm von Radio Cottbus und auf radiocottbus.de.
Foto: ©Theo Neubauer / Blaulichtreport Lausitz