Wie sieht die Gesundheitsversorgung von morgen aus – digital, vernetzt, menschlich? Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Fachsymposiums „Zukunft kuMULativ“ der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL–CT). Rund 100 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medizin, Politik und Gesundheitswirtschaft trafen sich dazu am 8. und 9. Oktober im Alten Stadthaus Cottbus.
Cottbus als Zentrum für neue Versorgungsmodelle
Das zweitägige Symposium markierte den Auftakt einer Reihe, die den Wandel der Gesundheitsversorgung in der Lausitz aktiv gestalten will. Im Fokus stand die Frage, wie digitale, vernetzte und integrierte Modelle künftig dazu beitragen können, dass Menschen unabhängig von Einkommen, Alter oder Wohnort bestmöglich versorgt werden.
Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow brachte es auf den Punkt:
„Wenn es um die Zukunft der Gesundheitsversorgung geht und die klügsten Köpfe der Medizin in Deutschland zusammenkommen – dann hießen die Orte, an denen bislang wegweisende Impulse gesetzt wurden, oft Berlin, Heidelberg oder München. Ich bin überzeugt: Künftig werden die Koryphäen der Gesundheitssystemforschung Stammgäste in Cottbus sein. Mit dem Symposium gibt die Medizinische Universität Lausitz dafür einen ersten Vorgeschmack. Cottbus ist genau der richtige Ort für Austausch, Vernetzung und gemeinsame Lösungsansätze – und für den Aufbau einer starken, innovativen und digital vernetzten Gesundheitsregion.“
Auch Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) fand deutliche Worte:
„Ob Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben, entscheidet darüber, ob sie sich in diesem Land gesehen und mitgenommen fühlen.“ Deswegen ist es Aufgabe der Politik, eine gute gesundheitliche Versorgung sicherzustellen, „um die Demokratie im Land nicht zu gefährden. Unser Gesundheitssystem ist erst dann stark, wenn es seine Aufgabe erfüllt, Menschen verlässlich zu versorgen, unabhängig von Alter, Einkommen und Wohnort.“
Digitalisierung als Schlüssel
Ein zentraler Schwerpunkt war die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diskutiert wurde, wie smarte Anwendungen die Pflege unterstützen, wie Telemedizin in ländlichen Regionen helfen kann und wie Bürgerbeteiligung Reformprozesse stärkt.
Vertreterinnen und Vertreter von Universitätskliniken, der AOK Nordost, dem Robert Koch-Institut und der Leitstelle Cottbus präsentierten praxisnahe Beispiele – etwa zur digitalen Notfallkoordination und mobilen Versorgung.
Mut zur Veränderung
Internationale Gäste wie Prof. Detlev Ganten (ehem. Charité-Vorstand) und Prof. Ole Petter Ottersen (Virchow Stiftung) machten Mut, neue Wege zu gehen – und Fehler dabei als Teil des Fortschritts zu sehen. Beide unterstrichen: Der Wandel in der Lausitz ist eine einmalige Chance, Gesundheitsversorgung neu zu denken.
Die Resonanz war so positiv, dass die Fortsetzung bereits feststeht: Das zweite Symposium „Zukunft kuMULativ“ findet am 1. und 2. Oktober 2026 statt. Dann sollen konkrete Ergebnisse und neue Projekte vorgestellt werden.
👉 Mehr über die Zukunft der Medizin in der Lausitz erfahrt ihr auf radiocottbus.de und natürlich im Programm von Radio Cottbus.
Foto: Martin Ender / MUL – CT