Ein tragischer Unfall hat am Samstagabend in Bautzen für Entsetzen gesorgt: Die 27-jährige Artistin Marina B. stürzte während einer Vorstellung des Circus Paul Busch aus etwa fünf Metern Höhe vom Trapez und starb noch in der Manege. Vor den Augen von rund 80 Zuschauern, darunter viele Familien mit Kindern, endete die Show in einer Katastrophe.
Drama in der Manege
Gegen 17:45 Uhr war die Spanierin hoch unter der Zirkuskuppel unterwegs, als sie plötzlich den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Panik brach im Zelt aus, Eltern hielten ihren Kindern die Augen zu, viele Besucher verließen fluchtartig den Schützenplatz. Für die junge Frau kam jede Hilfe zu spät.
Keine Sicherung – Polizei ermittelt
Nach ersten Erkenntnissen benutzte Marina B. kein Sicherungsseil. Bei Artisten sei das üblich: Sie entscheiden selbst, ob sie mit oder ohne Sicherung auftreten. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es nicht, die Polizei spricht von einem tragischen Arbeitsunfall. Dennoch laufen die Ermittlungen zur genauen Unglücksursache. Marina B. war zum Zeitpunkt des Unfalls allein in der Manege – der Applaus, den sie so sehr liebte, verstummte in Schock und Trauer.
Trauer um eine leidenschaftliche Künstlerin
Marina B. lebte auf Mallorca und war seit März Teil der Circus Paul Busch-Crew. Sie galt als Perfektionistin, die ihre Leidenschaft mit dem Publikum teilte: „Für mich ist jede Show eine Gelegenheit, meine Kunst weiterzugeben“, sagte sie einmal. Am Sonntag hing am Kassenhäuschen des Zirkus nur noch ein handgeschriebener Zettel: „Wegen Trauerfall bleibt der Circus geschlossen.“
Hilfe für traumatisierte Zuschauer
Viele Gäste – darunter Kinder – erlebten das Unglück hautnah mit. Das Kriseninterventionsteam war sofort vor Ort, um Besucher und Zirkusmitarbeiter zu betreuen. Auch im Nachgang können sich Betroffene an die Regionalleitstelle Hoyerswerda wenden, wo geschulte Experten Unterstützung anbieten. Die Regionalleitstelle Hoyerswerda ist unter 03571-19296 erreichbar.
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