Einkaufskorb der rot ist und auf dem Boden steht. In einem Supermarktgang ist der gefüllt mit Lebensmitteln

Brandenburg will Smart Stores ins Ladenöffnungsgesetz aufnehmen

Rund um die Uhr einkaufen – auch ohne Personal. Was in vielen Regionen Deutschlands schon Realität ist, soll auch in Brandenburg rechtlich klar geregelt werden. Arbeitsschutzministerin Britta Müller hat im Landtag betont, dass digitale Verkaufsstellen wie Smart Stores, Automatenkioske und Warenautomaten die Nahversorgung im ländlichen Raum deutlich stärken könnten.


Smart Stores im Fokus der Landespolitik

Am 8. September hatte das Ministerium zu einem Fachaustausch mit Landkreisen und Städten eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie vollautomatisierte Verkaufsstellen ins Brandenburgische Ladenöffnungsgesetz integriert werden können. Ziel ist eine rechtssichere, praxisnahe und unbürokratische Lösung, die den technischen Fortschritt abbildet.


Herausforderungen für das Ladenöffnungsgesetz

Aktuell gilt: Verkaufsstellen dürfen in Brandenburg Montag bis Samstag rund um die Uhr öffnen. An Sonntagen und Feiertagen ist dies – mit wenigen Ausnahmen – verboten. Müller erklärte dazu: „Es ist kaum zu erklären, dass Warenautomaten an jedem Tag laufen dürfen, ein digitaler Markt ohne Personal aber an Sonntagen geschlossen bleiben muss.“

Damit werde deutlich, dass die bestehenden Regeln nicht mehr in die Zeit passen. Die Ministerin betonte zugleich: Sonn- und Feiertage sind verfassungsrechtlich geschützt und müssten bei allen Anpassungen berücksichtigt werden.


Blick in andere Bundesländer

Regelungen zu Smart Stores gibt es bereits in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen-Anhalt und Bayern. Besonders Sachsen-Anhalt erlaubt seit März 2025 den Betrieb von Smart Stores auch an Sonn- und Feiertagen – allerdings ohne personelle Tätigkeit wie das Nachfüllen von Regalen.

Gerade im ländlichen Raum, wo es immer schwerer wird, Verkaufspersonal zu finden, können digitale Verkaufsstellen eine wichtige Rolle spielen. Sie ermöglichen Einkaufen rund um die Uhr und sichern die Grundversorgung dort, wo klassische Supermärkte oft nicht mehr rentabel sind.


Wie geht es weiter?

Der Dialog soll nun mit Gewerkschaften, Kirchen, Kammern und Handelsverband fortgeführt werden. Brandenburg will eine Lösung finden, die Innovation, Versorgungssicherheit und Verfassungsschutz miteinander vereint.

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