Ein Arzt, welcher mit seinem Patienten die Ergebnisse durchgeht

Projekt TENEAM: Hausärzte als Schnittstelle für Fachärzte

LIVEBLOGDieser Eintrag war Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Dienstag, 23. September 2025“.Liveblog ansehen

Mit dem neuen Innovationsfondsprojekt TENEAM startet in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein bundesweit einzigartiger Ansatz zur neurologischen Versorgung. TENEAM steht für TeleNeurologisch ambulante Versorgung und soll dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten künftig direkt in der Hausarztpraxis eine erste neurologische Untersuchung erhalten – ohne lange Anfahrten und ohne Wartezeiten auf Facharzttermine.


Digitalisierung gegen Versorgungsengpässe

Gerade in ländlichen Regionen fehlen zunehmend Fachärztinnen und Fachärzte. Das Projekt setzt deshalb auf digitale Technik: Rund 200 Hausarztpraxen werden mit moderner Telemedizin ausgestattet. Die Hausärzte können so neurologische Symptome sofort abklären und in enger Abstimmung mit Fachärzten sowie Universitätskliniken eine gezielte Behandlung einleiten.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller betonte zum Auftakt die enorme Bedeutung:

„Viele neurologische Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu, und gleichzeitig wird die Praxisnachfolge in dünn besiedelten Gebieten immer schwieriger. Genau hier setzt TENEAM an. An der Nahtstelle zwischen Hausärzten und spezialisierten Fachmedizinern wird es künftig die neurologische Versorgung in Brandenburg entscheidend verbessern können. Die Hausärzte identifizieren frühzeitig neurologische Symptome, bieten eine erste teleneurologische Untersuchung direkt in der Praxis an und begleiten dann die Patientinnen und Patienten in enger Abstimmung mit Fachkolleginnen und -kollegen sowie Universitätskliniken. Auf diese Weise werden Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen effizient, zuverlässig und hochqualifiziert behoben. So sieht die Medizin der Zukunft aus!“


Universitäten und Praxen arbeiten zusammen

Die telemedizinischen Sprechstunden werden von der Charité Berlin, der Universitätsmedizin Greifswald, der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem in Cottbus und zehn neurologischen Schwerpunktpraxen durchgeführt. Neben der Erstdiagnose werden auch chronisch erkrankte Patienten langfristig betreut.


Starke Partner im Projekt

Getragen wird TENEAM von einem breiten Konsortium: Neben den beteiligten Universitäten sind u. a. die AOK Nordost, BARMER, DAK, die KV Brandenburg und der Berufsverband Deutscher Neurologen beteiligt. Die Technik kommt vom Telemedizin-Spezialisten MEYTEC GmbH aus Brandenburg.

Die wissenschaftliche Begleitung übernehmen die TU München und die Charité. In einer groß angelegten Studie mit mehr als 8.000 Patientinnen und Patienten wird untersucht, wie TENEAM die Qualität, die Versorgungssituation und die Lebensqualität verbessern kann.


Millionenförderung vom Bund

Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt über eine Laufzeit von 45 Monaten mit insgesamt 8,4 Millionen Euro. Damit soll die Zukunft der neurologischen Versorgung erprobt und langfristig etabliert werden.

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Autor: Redaktion

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