Die Stadt Lübbenau/Spreewald hat eine prägende Persönlichkeit verloren: Wolfgang Martin Julius Seeliger, der erste demokratisch gewählte Bürgermeister nach der Wende, ist am 7. September 2025 im Alter von 90 Jahren gestorben.
Erster Bürgermeister nach der Wende
Von 1990 bis 2000 führte Wolfgang Seeliger die Geschicke der Stadt über mehrere Wahlperioden hinweg. In einer Zeit des tiefen Umbruchs baute er eine funktionierende Verwaltung auf, etablierte demokratische Strukturen und stand den Sorgen der Menschen mit Offenheit und Tatkraft zur Seite.
Weichensteller für den Strukturwandel
Während seiner Amtszeit fiel die Stilllegung des Kraftwerks Lübbenau, in dem er selbst jahrzehntelang tätig war. Gleichzeitig begleitete er die Kreisgebietsreform und legte den Grundstein für den ersten Strukturwandel der Region. Unter seiner Führung wurden zentrale Projekte angestoßen, darunter:
- die Gründung des Medizinischen Zentrums Lübbenau,
- der Bau des Kristallbades (heute Spreewelten Bad),
- der Neubau des Großen Hafens,
- die Entwicklung des Kulturhofs sowie das städtebauliche Kooperationsprojekt LÜBBENAUBRÜCKE.
Engagement auch im Ruhestand
Auch nach seinem Abschied aus dem Amt blieb Wolfgang Seeliger ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Er engagierte sich in Vereinen, bei Veranstaltungen und für die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt. Für sein unermüdliches Wirken wurde er am 7. Januar 2010 mit der Ehrenbürgerschaft Lübbenaus ausgezeichnet.
Zum Gedenken liegt im Rathaus Lübbenau vom 15. bis 19. September 2025 ein Kondolenzbuch aus. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Erinnerungen und persönlichen Abschiedsworte festhalten.
Wolfgang Seeliger bleibt als glaubwürdiger, nahbarer und zukunftsorientierter Gestalter unvergessen, der das Bild Lübbenaus nachhaltig geprägt hat.
Foto: Wolfgang Seeliger (c) Peter Becker

























