Der Wasserbedarf in Brandenburg wächst – und mit ihm die Kosten. Laut einer neuen Studie des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) müssen in den kommenden Jahren allein in Brandenburg 21,4 Milliarden Euro in Trinkwasser- und Abwasseranlagen gesteckt werden. Das Geld soll die Versorgung sichern, Leitungen erneuern und die Infrastruktur fit für den Klimawandel machen.
Milliardenbedarf durch Klimakrise und Sanierungsstau
Ein Teil der Investitionen – rund 10 bis 15 Prozent – ist direkt auf die Klimakrise zurückzuführen. Extreme Wetterlagen, sinkende Grundwasserspiegel und steigende Temperaturen setzen das bestehende System immer stärker unter Druck. Für ganz Deutschland kalkuliert die VKU-Studie sogar mit 800 Milliarden Euro Investitionsbedarf bis 2045.
Höhere Kosten für Verbraucher wahrscheinlich
Für die Finanzierung greifen die Wasserverbände bisher auf Gebühren zurück. Schon jetzt liegen die Abwasserpreise in Cottbus mit durchschnittlich 878 Euro pro Jahr für eine Familie bundesweit an der Spitze. Klar ist: Mit den Milliardeninvestitionen werden die Wasser- und Abwasserpreise in Brandenburg wohl weiter steigen.
Forderung nach Hilfe vom Bund
Damit nicht allein die Verbraucher zahlen müssen, fordert die VKU Unterstützung vom Bund. Besonders die klimabedingten Kosten in Höhe von bundesweit rund 100 Milliarden Euro sollten nach Ansicht des Verbands über ein Sondervermögen gedeckt werden. Ob diese Forderung angesichts vieler anderer Investitionsbaustellen erfüllt wird, ist jedoch offen.
Lange Genehmigungsverfahren als weiteres Problem
Neben dem Geld bereiten auch jahrelange Genehmigungsverfahren Kopfzerbrechen. In einzelnen Brandenburger Städten warten die Stadtwerke seit sechs Jahren auf die Genehmigung für neue Brunnen – obwohl die Bauarbeiten bereits abgeschlossen sind.