Spreewald belebt historische Waldwirtschaft neu

LIVEBLOGDieser Eintrag war Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Freitag, 22. August 2025“.Liveblog ansehen

Im Spreewald startet ein besonderes Projekt: Der Forstbetrieb Lübben und das UNESCO-Biosphärenreservat wollen die für die Region typischen Erlen-Hochwälder wieder aufleben lassen. Diese hallenartigen Wälder prägten über Generationen das Landschaftsbild – und sollen nun mit modernen, naturnahen Methoden in die Zukunft geführt werden.

Rückkehr der Erlen-Wälder

Die markanten Bestände aus Rot-Erlen galten früher als charakteristisch für den Spreewald und waren auch bei Besuchern sehr beliebt. Umweltministerin Hanka Mittelstädt betont, dass mit dem Vorhaben sowohl der Wunsch vieler Bewohner nach dem Erhalt der „Rabattenwälder“ erfüllt als auch moderner Naturschutz berücksichtigt werde.

Neue Konzepte für alte Traditionen

Früher setzte die Forstwirtschaft stark auf Kahlschlag und intensive Bodenbearbeitung – heute gilt das als überholt. Nun werden schonende Methoden eingesetzt: Auf eigens angelegten Erdhügeln entstehen neue Pflanzflächen, die gleichzeitig den Schutz vor Biberfraß verbessern. Auch Mischbaumarten sollen gezielt eingebracht werden, um die Wälder widerstandsfähiger zu machen.

Erste Flächen in Arbeit

Ein Beispiel entsteht im Landeswaldrevier Schützenhaus: Dort werden auf einer zwei Hektar großen Fläche rund 2.000 Erdhügel angelegt und mit Erlen bepflanzt. Der Nebeneffekt: Die Bäume wachsen stabiler und sind weniger gefährdet.

Wälder mit großer Bedeutung

Die historische Bewirtschaftung geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die Erle zum gefragten Brennholz wurde. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Wälder zu Beständen von enormer Wuchsleistung: Schon nach 80 Jahren erreichten die Bäume über 30 Meter Höhe und lieferten mehr als 500 Kubikmeter Holz pro Hektar – weit über dem heutigen Brandenburg-Durchschnitt.

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