Von Mangel zur Fülle: Nach einem nahezu ausgefallenen Apfeljahr 2024 erlebt Südbrandenburg in diesem Sommer das komplette Gegenteil. Die Bäume hängen voll – und die wenigen verbliebenen Lohnmostereien der Region werden jetzt regelrecht überrannt.
Lange Wartezeiten vor der Mosterei in Burg
Schon früh am Montagmorgen bildeten sich Schlangen vor der Spreewaldmosterei Jank in Burg. Familien brachten ganze Anhänger voll mit frisch gepflückten Äpfeln, um daraus eigenen Saft pressen zu lassen. Für viele ist das Mosten eine jährliche Tradition – und bei der diesjährigen Rekordernte entsprechend beliebt.
Die Nachfrage war so groß, dass allein am ersten Tag bereits 14 Tonnen Äpfel angeliefert wurden.
Von Ernte-Katastrophe zu Rekordjahr
Noch im vergangenen Jahr war die Stimmung gedrückt: Spätfröste hatten die Ernte nahezu zerstört. Diesmal herrscht Erleichterung, schon am Dienstag soll der erste Apfelsaft abgefüllt werden.
Ein lohnendes Geschäft für Kunden: Wer 100 Kilo Äpfel abgibt, erhält rund 86 Flaschen Saft zum halben Preis – 85 Cent statt 1,59 Euro pro Flasche.
Immer weniger Lohnmostereien in der Lausitz
Trotz der guten Ernte ist klar: Die Zahl der Lohnmostereien sinkt seit Jahren. In ganz Südbrandenburg gibt es nur noch drei Betriebe. Gründe dafür sind schwache Erntejahre, die Coronakrise und der Fachkräftemangel.
Blick nach vorn
Neben Äpfeln werden ab dieser Woche auch Birnen angenommen. Viele hoffen, dass die traditionelle Verarbeitung regionaler Früchte noch lange erhalten bleibt – auch wenn die Strukturen kleiner werden.