Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL–CT) setzt auf modernste Technik gegen Herzrhythmusstörungen. In Cottbus wurde erstmals ein neuer kabelloser Herzschrittmacher vom Typ AVEIR VR implantiert – ein innovatives System mit langer Lebensdauer und weniger Komplikationen.
Neue Therapie für gefährdete Patienten
Der kabellose Schrittmacher wird direkt in die rechte Herzkammer eingesetzt, ohne dass ein Generator unter die Haut oder Kabel durch die Blutgefäße gelegt werden müssen. Die Technik ist ideal für Patientinnen und Patienten, bei denen klassische Schrittmacher wegen Infektionsrisiken oder starker Belastung der Schulterregion nicht infrage kommen.
„Der erste Eingriff ist sehr gut verlaufen“, sagt PD Dr. med. Dirk Große Meininghaus, Chefarzt der Kardiologie/Rhythmologie an der MUL–CT.
Mini-Gerät mit großer Wirkung
Der AVEIR VR ist kaum größer als eine AAA-Batterie und enthält alle nötigen Komponenten – vom Impulsgeber bis zur Elektrode – in einer Kapsel. Implantiert wird er über die Leiste direkt ins Herz, ohne dauerhafte Belastung von Gefäßen oder Herzklappen.
Ein weiterer Vorteil: Die Lebensdauer des Geräts liegt bei über 17 Jahren – klassische Modelle müssen oft nach acht bis zehn Jahren ersetzt werden.
Erweiterbar bei Bedarf
Sollte es medizinisch nötig sein, kann das System später zu einem Zweikammer-Schrittmacher erweitert werden – ebenfalls kabellos. So wird maximale Flexibilität bei minimalem Eingriff geboten.
Herzrhythmusstörungen: Was dahintersteckt
Ein krankhaft langsamer Herzschlag – etwa bei Problemen mit dem Sinusknoten, dem Taktgeber im Herzen – kann zu Schwindel, Atemnot oder Ohnmacht führen. Ein Schrittmacher stabilisiert den Herzrhythmus und bringt die Lebensqualität zurück.