Seit Juli 2025 können Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg wichtige Verwaltungsleistungen erstmals auch in niedersorbischer Sprache abrufen. Damit setzt das Land ein starkes Zeichen für kulturelle Vielfalt, digitale Teilhabe und den Schutz der sorbischen Minderheit.
Serviceportal mit neuer Sprachfunktion
Das zentrale Serviceportal des Landes Brandenburg bietet ab sofort ausgewählte Verwaltungsinformationen zusätzlich auf niedersorbisch an. Möglich macht das eine Erweiterung des Redaktionssystems BUS-BB, mit dem die Inhalte im Zuge des bundesweiten Onlinezugangsgesetzes digital zugänglich gemacht werden.
Diese Leistungen sind bereits übersetzt
In Zusammenarbeit mit dem Sorbischen Institut wurden zunächst die am häufigsten genutzten Leistungen professionell ins Niedersorbische übersetzt. Darunter zum Beispiel:
- Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit
- Hilfe zur Pflege beantragen
- Führerscheinklassen AM, A, A1, A2 beantragen
- Gewerbe ummelden
Diese Informationen stehen nicht nur landesweit zur Verfügung, sondern können auch von kommunalen Verwaltungsportalen in der Lausitz genutzt werden – überall dort, wo die niedersorbische Sprache zu Hause ist.
Digital und kulturell sichtbar
Für Ernst Bürger, Staatssekretär im brandenburgischen Justiz- und Digitalisierungsministerium, ist das Projekt ein klares Bekenntnis: „Mit dieser Maßnahme unterstreicht das Land Brandenburg den Schutz und die Förderung der sorbischen Minderheit – auch im Bereich der digitalen Verwaltung.“
Beitrag zum Erhalt der Sprache
Mit dem neuen Online-Service wird niedersorbisch nicht nur als kulturelles Erbe gewürdigt, sondern auch praktisch erlebbar gemacht – im Alltag und im Kontakt mit Behörden. Die Übersetzungen tragen dazu bei, dass sich Menschen mit sorbischem Hintergrund besser einbezogen fühlen – sprachlich, digital und gesellschaftlich.