Arzt, welcher mit seinem Patient am Tisch sitz und spricht

Brandenburg bietet anonyme Hilfe für sexualisierte Gewalt

LIVEBLOGDieser Eintrag war Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Montag, 28. Juli 2025“.Liveblog ansehen

Brandenburg startet Informationskampagne gegen sexualisierte Gewalt
Mit einem neuen Info-Spot macht das Brandenburgische Landesinstitut für Rechtsmedizin (BLR) auf ein besonders sensibles, aber lebenswichtiges Angebot aufmerksam: medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung – auch ohne polizeiliche Anzeige. Der Spot läuft ab sofort auch tonlos im Fahrgastfernsehen, etwa in Straßenbahnen, und ergänzt bereits bestehende Materialien in 17 Sprachen und Leichter Sprache.


Soforthilfe, auch ohne Anzeige

Das Besondere: Betroffene erhalten schnelle medizinische Hilfe und gerichtsfeste Dokumentation, ohne dass automatisch die Polizei eingeschaltet wird. Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller betont:

„Gerade in den ersten Stunden nach einem Übergriff sind Scham und Angst oft überwältigend. Unser Ziel ist es, ein niedrigschwelliges, sicheres Angebot zu machen – für jede betroffene Person.“

Die gesicherten Beweise können später in einem Strafverfahren genutzt werden, wenn sich Betroffene für eine Anzeige entscheiden. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte unterliegen der Schweigepflicht.


Hilfe für alle – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft

Das Angebot richtet sich an alle Betroffenen sexualisierter Gewalt – unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Herkunft oder der Beziehung zum Täter. In 13 Partnerkliniken im ganzen Land Brandenburg stehen Notaufnahmen und geschulte Fachärzte bereit. Unterstützt wird das Angebot durch die Opferhilfe Land Brandenburg e.V., die psychosoziale Begleitung und rechtliche Beratung an fünf Standorten anbietet.


„Niemand muss allein bleiben“

Susanne Ullrich, Leiterin der Opferhilfe Land Brandenburg, begrüßt die Kampagne:

„Der Spot klärt Betroffene auf, gibt ihnen Sicherheit – und zeigt: Niemand muss mit dieser Last allein bleiben.“

Und auf Radio Cottbus …

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