Vom Tagebau zum Touristen-Hotspot: Sedlitzer See startet 2026 durch

LIVEBLOGDieser Eintrag war Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Donnerstag, 24. Juli 2025“.Liveblog ansehen

Der Countdown läuft: Ab dem kommenden Jahr soll der Sedlitzer See, der größte See im Lausitzer Seenland, für Touristen, Wassersportler und Einheimische offiziell zugänglich werden. Die Voraussetzungen dafür sind jetzt geschaffen: Das Land Brandenburg unterstützt den Ausbau mit 4,94 Millionen Euro. Damit wird aus dem ehemaligen Tagebaugebiet nicht nur ein Ort der Erholung, sondern ein neuer Leuchtturm der Lausitzer Tourismusentwicklung.

Multifunktionsgebäude wie ein umgedrehtes Kanu

Ein Großteil der Förderung – rund 3,1 Millionen Euro – fließt in ein spektakuläres Bauprojekt in der Sedlitzer Bucht: Ein modernes Multifunktionsgebäude, das in Form eines umgedrehten Kanus entstehen soll. Es wird Knotenpunkt für Wassersport, Kultur und Freizeit – und künftig auch das Zuhause des Sedlitzer Wassersportvereins, der sich seit Jahren für die Nutzung des Sees einsetzt. Für dieses Gebäude am Sedlitzer See ist gestern symbolisch der Spatenstich erfolgt.

Barrierefrei, naturnah, wassernah

Zusätzlich entstehen:

  • Ein barrierefreier Strandzugang
  • Ein Wasserwanderrastplatz mit Liegeplätzen
  • Schwimmstege und Bootsanleger
  • Parkplätze und gastronomische Angebote

Schon im Frühjahr 2026 sollen die ersten Steganlagen installiert werden. Der gesamte „Wasserwanderrastplatz“ wird laut Zweckverband Ende 2026 fertiggestellt sein.

Rückkehr der Natur – und der Menschen

Der Sedlitzer See liegt im Herzen des Lausitzer Seenlandes und ist mit über 1.400 Hektar Fläche der größte renaturierte Tagebausee der Region. Wo einst Bagger Kohle aus dem Boden holten, entstehen heute Wälder unter Wasser, neue Uferzonen und touristische Perspektiven. Besonders spektakulär: Ein ganzer Unterwasserwald musste geräumt werden – über 200 Hektar tote Bäume wurden mit Spezialtechnik entfernt.

Knotenpunkt im Wasserwegenetz

Besondere Bedeutung kommt dem See auch als Verbindungsglied zwischen weiteren Seen im Lausitzer Wasserwegenetz zu. Mitte 2026 sollen die sogenannten „Überleiter“ geöffnet werden – Wasserstraßen, die den Sedlitzer See mit umliegenden Seen wie dem Ilse- oder Gräbendorfer See verbinden. Damit rückt das Ziel näher, das gesamte Lausitzer Seenland per Boot erkundbar zu machen.

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