Eine Frau, die Sprachförderungsübungen mit einem Kind macht

Brandenburg startet Sprach-Offensive für Vorschulkinder

Kitas spielen eine zentrale Rolle bei der Sprachentwicklung. Deshalb wird in Brandenburg künftig früher getestet – und gezielter gefördert. Der sogenannte „Kindessprachtest für das Vorschulalter“ soll bereits zwei Jahre vor der Einschulung stattfinden – statt wie bisher ein Jahr davor. Ergänzt wird das Ganze durch intensivere Sprachförderung, die auch nach der Einschulung in den Hortbereich hinein verlängert werden soll.


Modellprojekt mit über 70 Kitas startet 2025

Für das neue Programm haben sich bis Mai mehr als 70 Kitas aus ganz Brandenburg beworben – darunter öffentliche wie freie Träger. Voraussetzung: mindestens eine geschulte Fachkraft pro Kita, die Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung erkennen und mit dem Förderprogramm „Handlung und Sprache“ arbeiten kann.

Das Ziel ist klar: Kinder mit Sprachproblemen sollen frühzeitig Unterstützung bekommen – damit sie beim Start in die Schule dieselben Chancen haben wie alle anderen.


Förderung auch bei Mehrsprachigkeit

Gerade Kinder aus mehrsprachigen Familien sollen besser betreut werden. Für sie will das Land besonders angepasste Förderformate entwickeln. Erste Angebote gibt es bereits: Seit dem Schuljahr 2024/25 gibt es in Brandenburg sogenannte Vorbereitungsgruppen und Förderkurse, in denen ABC-Schützen mit wenig Deutschkenntnissen gezielt auf den Unterricht vorbereitet werden.


Bis 2027 kommt ein neues Testverfahren

Parallel dazu wird das bisherige Testverfahren überarbeitet. Ab dem Jahr 2027 soll der alte Kindessprachtest durch ein neues „Sprachscreening für das Vorschulalter“ ersetzt werden. Mit dieser Umstellung soll sichergestellt werden, dass Sprachförderung in Brandenburg frühzeitig, verbindlich und qualitativ hochwertig stattfindet.


Warum das wichtig ist

Sprachliche Fähigkeiten sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Schulstart. Gerade Kinder aus benachteiligten Familien oder mit Migrationsgeschichte profitieren davon, wenn ihre Fähigkeiten früh erkannt und gezielt gestärkt werden.

Brandenburgs Bildungsministerin will so langfristig für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen – und für gleiche Chancen für alle Kinder.

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