Aus für den Kreißsaal in der Lausitz Klinik Forst: Hoffnung auf Geburtshaus geplatzt
Der Kreißsaal der Lausitz Klinik Forst wird geschlossen – ab dem 30. Juni 2025 ist endgültig Schluss. Die beliebte Geburtenstation in der Rosenstadt muss weichen – trotz vieler Proteste und kreativer Rettungsversuche. Besonders bitter: Selbst der Plan für ein hebammengeleitetes Geburtshaus konnte nicht realisiert werden.
Warum der Kreißsaal schließt
Grund für das Aus ist unter anderem die Krankenhausreform. Laut dem Krankenhaus-Versorgungsverbesserungs-Gesetz (KHVVG) müssen sich kleinere Kliniken spezialisieren. Für Forst bedeutet das: keine Geburtshilfe mehr, keine allgemeine Gynäkologie. Die Entscheidung traf Klinik-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt, der bereits im Januar den Rückzug aus der Geburtshilfe angekündigt hatte.
Hoffnung auf Geburtshaus – vergeblich
Ein letzter Hoffnungsschimmer war ein geplanter Kreißsaal unter Leitung freier Hebammen – als Modellprojekt unter der Schirmherrschaft der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT). Doch der Plan scheiterte:
„Die Hebammen konnten sich ein solches Projekt nicht vorstellen“, so MUL-Sprecher Rüdiger Hofmann. Auch eine bundesweite Ausschreibung brachte keinen Erfolg.
Ursache auch neue Hebammen-Regelung
Ein weiterer Rückschlag: Der neue Hebammenhilfevertrag, der ab November 2025 gelten soll, bringt Einkommensverluste von bis zu 30 Prozent für freiberufliche Dienstbeleghebammen. Für Schmidt ein klarer Grund, warum sich niemand für das Modellprojekt fand:
„Das war der Sargnagel für unser Geburtshaus“, sagt er deutlich.
Was jetzt für junge Familien geplant ist
Ganz ohne Angebote will die Klinik Forst werdende Eltern nicht lassen. Geplant sind Vor- und Nachsorgeangebote, etwa in Form von Sprechstunden für Schwangere. Die Gespräche darüber laufen bereits – konkrete Angebote sollen bis zur Schließung Ende Juni bekanntgegeben werden.
Engagement aus der Bevölkerung – aber ohne Erfolg
Die Entscheidung sorgt nicht nur im Klinikum, sondern in der ganzen Stadt für Enttäuschung. Der Verein „Junge Lausitz“ hatte sich mit Demos und über 3.000 Unterschriften gegen die Schließung gestemmt – doch ohne Erfolg. Ein letztes Aufbäumen, das leider nichts mehr ändern konnte.