Ein Arzt im Kittel spricht mit Patienten, man sieht nur die Hände der Personen

Brandenburg stärkt Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Dienstag, 14. Oktober 2025“.Liveblog ansehen

Das Land Brandenburg will die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren Gesundheitsakteuren deutlich verbessern – vor allem in ländlichen Regionen. Gesundheitsministerin Britta Müller kündigte an, dass Brandenburg eine Bundesratsinitiative zur sektorenübergreifenden Vernetzung unterstützen wird. Ziel ist es, ambulante und stationäre Leistungen künftig besser zu verzahnen und gemeinsam zu planen.


Gesundheitsministerin Müller fordert neue Versorgungsmodelle

„Wir brauchen eine patientenzentrierte Versorgung, die sektorenübergreifend gedacht ist. Das bedeutet, dass ambulante und stationäre Leistungen besser vernetzt und gemeinsam geplant werden müssen. Nur so können wir auch in Zukunft eine gute und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung sicherstellen – und das gilt besonders für ländliche Regionen“, betonte Britta Müller nach der Kabinettsitzung mit Bundeskanzler Friedrich Merz in Potsdam.

Das Land unterstützt deshalb die von Mecklenburg-Vorpommern eingebrachte Bundesratsinitiative „zur verbesserten Sicherstellung der Gesundheitsversorgung durch sektorenübergreifende Vernetzung an Krankenhausstandorten“. Brandenburg wird Mitantragsteller des Antrags, der am 17. Oktober in den Bundesrat eingebracht wird.


Modellregion Lausitz als Beispiel für moderne Versorgung

Ein Vorzeigeprojekt für den geplanten Wandel ist die Modellregion Gesundheit Lausitz rund um die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL–CT). Hier werden bereits neue Wege erprobt, um medizinische Angebote regional, vernetzt und interdisziplinär zu gestalten. Außerdem arbeiten dort Kliniken, Kommunen und Fachkräfte zusammen, um Versorgung nachhaltig zu sichern.

Sie appellierte auch an Bundeskanzler Merz, sich beim Bundesgesundheitsministerium für die Lausitz stark zu machen:

„Um solche innovativen Versorgungsmodelle in der Praxis umzusetzen, benötigen wir eine Öffnungsklausel im Fünften Buch des Sozialgesetzbuches. Wir brauchen den rechtlichen Rahmen, um in Modellregionen neue Strukturen erproben zu können – insbesondere für die gemeinsame Planung, Finanzierung und Umsetzung von ambulanten und stationären Angeboten.“


Stärkere Rolle für Sicherstellungskrankenhäuser gefordert

Die geplante Bundesratsentschließung sieht außerdem vor, dass Länder Sicherstellungskrankenhäusern eine Institutsermächtigung für den vollen Leistungsumfang ihrer Fachgebiete erteilen können – ohne Fallzahlbegrenzung und für mindestens fünf Jahre. Damit sollen Kliniken, besonders in Regionen mit drohender Unterversorgung, gestärkt werden.
Zudem sollen Krankenhäuser mit Integrierten Notfallzentren künftig hausärztliche Versorgungsaufträge übernehmen dürfen, wenn keine Zulassungsbeschränkungen bestehen.


Brandenburg will Gesundheitsstrukturen der Zukunft aktiv mitgestalten

Mit der Unterstützung der Initiative setzt Brandenburg ein klares Zeichen: Weg von starren Grenzen zwischen ambulant und stationär, hin zu einer integrierten Gesundheitsversorgung, die sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientiert.

👉 Mehr Hintergründe zur Modellregion Gesundheit Lausitz und den Plänen für die Zukunft der Versorgung findet ihr auf radiocottbus.de.

Und auf Radio Cottbus …

mehr Lausitznews